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Das Verschwinden der Venefica
Vivienna von Veralynn
(12.02. - 20:00 Uhr - K'awi & Friends - Treffpunkt: Stadttor)
Rätsel, Rätsel und noch mehr Rätsel
Als der frühmorgendliche Nebel sich langsam,
wie ein träger Geist, der widerwillig aus seinen
Träumen erwacht, regt, scheint es so, als würde
ein Schleier, der die Welt in fließende Schatten
getaucht hat, wie schwerfälliger Rauch zerfließen.
Das erste Licht des Tages zerfasert im
zwielichtigen Dunst und gibt schleichend die
verborgenen Konturen des Urwaldes preis.
Doch an diesem Morgen drängt sich einem das Gefühl
auf, dass sich etwas an verändert hat.
Dort, wo die üppigen Ausläufer der Tropen die Stadt
wie eine lebendige Mauer umarmen,
erhebt sich ein unbekanntes Bauwerk, das bisher
keiner Seele aufgefallen war. Kaum eine
Reisestunde von der Heimat der Inselbewohner
entfernt, linst es wie ein schweigender
Hüter aus dem Grün hervor – ein Gebäude, das
gleichermaßen vergessen, wie wachsam wirkt,
als hätte es all die Jahre im Verborgenen über
die hiesige Gemeinschaft der Insel gewacht.
Seine Präsenz wirkt vertraut und doch unerklärlich
fremd, als ruhe eine verborgene Geschichte
in seinen steinernen Adern. Obwohl es grade erst
die Bildfläche betreten hat, scheint es
bereits seit Ewigkeiten dazustehen. Ein Zeuge der
Zeitalter, ein Chronist im Schatten.
Die Pflastersteine, vom Dschungel verschluckt
und von weitreichenden vom Erdreich
verschüttet, formen einen Pfad, der nur noch
in Andeutungen existiert. Das Mauerwerk,
vom Urwald umarmt wie ein Kind von seiner
zärtlichen Mutter, erzählt von vergangenen
Tagen, in denen das Gebäude vielleicht einst
Bedeutung trug. Der tiefschwarze Abgrund
hinter der halb zerfallenen und mit Moos
bewachsenen Tür flüstert verlockend von
unbekannten Abenteuern und avertiert gleichsam
mahnend über schauerliche Fährnisse.
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