Ohredmal Getwergelin, seines Zeichens Tinkturenmischer und passionierter Mykologe, darf sich bereits seit einiger Zeit als Langbart bezeichnen. Mit seinen stolzen 199 Lenzen hat er jedoch noch nie die Höhlen von Nilzadan verlassen, sondern sein ganzes Leben ausschließlich damit verbracht den lokalen Pilzen ihre Geheimnisse zu entlocken. So darf es nun auch nicht verwundern dass er selbst unter den seinigen noch als Sonderling bekannt ist. Nicht selten kommt es vor dass Ohredmal für Wochen, manchmal Monate, in dunklen und feuchten Kellerlöchern verschwindet um die dortige Flora zu studieren. Am Ende jedes solchen Ausflugs steht allerdings immer eine geradezu religiös ausgeführte Familien-Tradition, nämlich die des Gold-Bier-Bades, bei der eine Wanne mit Bier und Goldmünzen gefüllt wird und sich so lange darin gesuhlt wird bis die Person wieder als präsentabel angesehen werden kann. Während diese Ausflüge seinen Geist nähren mögen, so wirken sie sich doch mitunter verheerend auf seine Physiologie aus. Schütteres, ergrauendes Haar, eine ständig gebückte Haltung und Augen die noch verkniffener wirken als die eines gemeinen Getwergelyn sind nur drei der Auswirkungen die die winzigen Löcher und Tunnel, in die er sich wieder und wieder bereitwillig zwängt um an die interessantesten Pilze zu gelangen, für ihn bereithalten. Dennoch gibt es nur wenig womit man ihn von seiner nächsten derartigen „Expedition“ abhalten könnte. Aufgrund seines immensen Wissens über diverse Pilze, wozu natürlich auch die hehre Hefe zählt, ist er auf allen Familientreffen und Festen immer ein gern gesehener Gast, denn die Biere die er damit fabriziert gehören mitunter zu den berauschendsten Getränken die seine Freunde und Verwandten je gekostet haben.